9.1.20 Kibale Forest Nationalpark
Der Wecker klingelte zur mittlerweile gewohnten frühen Zeit (Warum tut man sich das im Urlaub eigentlich an?), aber ein herzhaftes Frühstück mit viel Kaffee macht das Ganze erträglich. Die Vorfreude ist in den Gesichtern zu sehen, denn heute steht ein Highlight der Reise an: das Tracking von Schimpansen im Kibale Forest Nationalpark.
Die Fahrt dorthin ist kurz, aber die Registrierung vor Ort dauert ungewöhnlich lange und man muss das Anmeldeformular wirklich in Schönschrift ausfüllen, um durchgewunken zu werden. Im Briefingraum wird uns alles Notwendige erklärt, u.a. dass es dort draußen kein Klo gäbe, dafür aber viele Mücken und dass unser Führer zu unserer Sicherheit bewaffnet sei. Wir wurden dann in Kleingruppen zu je sechs Personen aufgeteilt und begrüßten unsere Führerin, die schon mit der Kalaschnikow auf uns wartete.
Die Kleingruppen fuhren dann zu unterschiedliche Stellen im Park und starteten dort ihre Suche nach den Schimpansen-Familien. Eifrig folgten wir unserer Führerin im Gänsemarsch quer durch den Urwald über Stock und Stein, während sie nach Zeichen Ausschau hielt. Rufe im Wald, frische Fußspuren im Matsch und warme Häufchen wurden von uns verfolgt. Am Ende war es dann aber doch so, dass sie über Mobiltelefon von einem anderen Ranger die Nachricht bekam wo Tiere gesichtet wurden. Also schleunigst auf direktem Weg zur Sichtung und tatsächlich sahen wir dort sofort mehrere der Schimpansen im Baum sitzen und genüsslich Früchte mampfen. Unter dem Baum standen bereits alle anderen Kleingruppen wieder, die natürlich dieselbe Botschaft empfangen hatten. Der Quatsch mit dem kleinen Gruppen war also gerade fürs Klo.
Dennoch war es toll die Tiere jetzt ungestört für eine gute Stunde beobachten zu können. Diese gingen vollkommen ungerührt ihren Beschäftigungen nach, welche primär aus Essen bestand. Ab und an wurde das unterbrochen durch Begattungsversuche oder wildes Gebrüll, wenn der Falsche einen solchen Versuch startete. Gelegenheit für Hunderte von Fotos gab es sowieso. Wenn es Trocken gewesen wäre, wären die Tiere vielleicht von den Bäumen runter und damit noch näher gekommen, aber das war bei uns leider nicht der Fall. Aber auch so war dies eine ganz besondere Erfahrung, die ich jedem nur wärmstens empfehlen kann!
Nach einer guten Stunde ging es dann auf schnellem Weg wieder zurück und wir bekamen eine Teilnahmeurkunde ausgehändigt. (Deshalb wohl die Schönschrift bei der Anmeldung.) Die Urkunde wird die Reise im Koffer wohl nicht überleben, die Erinnerung werden hoffentlich bleiben.