Buchara, 2. Tag (27.3.18)

Heute war ein schöner Tag. Es gab ein paar sehr interessante Dinge zu besichtigen, wir konnten nochmal so richtig die Atmosphäre der Stadt aufsaugen, endlich blauer Himmel und Sonnenschein, Nudelsuppe, Hammam und vieles mehr. Aber eins nach dem anderen.

Der Sommerpalast ist das klassische Ausflugsziel für Touristen, Einheimische und Schulklassen. Dementsprechend voll war es auch. Anfangs sind auch wir gar nicht zum Fotografieren gekommen, aber nicht wegen der Menschenmassen selbst, sondern weil die alle ein Foto mit uns machen wollten. Die drängelten und schuppsten und giggelten und jeder wollte ein Selfie mit den West-Touristen. Mal sehen auf wieviel Facebook-Seiten ich jetzt gelandet bin.

Danach ging es zu Fuß durch ein Wohnviertel und zu einer putzigen Medresse mit vier Türmen. Als dann eine Mitreisende aber zu einer Schneiderin wollte, um ihre Hose kürzen zu lassen, verdrückten Burkhard und ich uns lieber in ein Kaffee auf dem Hauptplatz. Die tolle Atmosphäre und das merkliche bessere Wetter entschädigte uns etwas für die recht einseitige Wunscherfüllung unserer Reiseleitung. Als wir dann etwas meckerten, führte uns der Reiseleiter (statt Freizeit) doch noch zu ein paar anderen Sehenswürdigkeiten, die allesamt wirklich interessiert und schön waren. Es wäre echt schade gewesen, wenn wir das verpasst hätten. So zum Beispiel könnten wir in einer Medresse alte Studenten-WGs sehen, also die Zimmer in denen die Studenten zu viert gelebt und gelernt haben.

Und dann haben wir uns in einem historischen Hammam mal so richtig durchwalken lassen. Alter Schwede, der Masseur hat echt jeden Wirbel in meinem Rücken knacken lassen.

Buchara, 1. Tag

Nachdem wir gestern von Buchara nur Hotel und Restaurant gesehen hatten, haben wir jetzt einen dichtgepackten Besichtigungstag hingelegt. Insgesamt war der Tag aber eher eine gemischte Erfahrung. Der Streifzug über den Basar war wieder ein Erlebnis, und Höhepunkt waren natürlich die historischen Stätten.

Aber nicht jede Moschee oder Medresse begeistert, denn so langsam machen sich wiederholende Elemente bemerkbar und eine gewisse Sättigung tritt auf. Die Zitadelle war von außen beeindruckend, aber von innen eher enttäuschend. Die Miri-Arab-Medresse und Moschee und Minarett Kalon waren absolut umwerfend. Ich hatte vor dem Urlaub nicht erwartet eine solche Pracht zu sehen zu bekommen.

Dass wir danach zu einem Teppichhändler, Kunstmaler und eine als Folklore-show verkappte Verkaufsveranstaltung geschleppt wurden war für mich der gefühlte Tiefpunkt der Reise. Dass wir bei der Show noch bei den Getränken abgezockt wurden, und dass einige Mitreisende der restlichen Gruppe mehrere Stunden durch Klamotten-Kaufaktionen gestohlen haben, hat nicht zur Verbesserung meiner Stimmung beigetragen.

Das gemeinsame Abendessen (allerdings ohne Guide, da dieser sich anscheinend wichtigeren Dingen zuwenden musste) mit dem Nationalgericht „Plov“ hat aber für vieles entschädigt.