On the road again

Gestartet haben wir den Tag mit einem tollen Frühstück, das meinem Vorsatz ab heute weniger zu essen einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Nach etwa einer Stunde Fahrt ließ unser Guide den Bus halten, da er gesehen hatte, wie eine Familie in ihrem Hof in einem Tandoori Brot buk. Also nichts wie hin. Wie das letzte mal lief sogleich die gesamte Familie zusammen, führte uns durch ihr Haus, posierte für Fotos und schenkte uns zum Abschluss noch zwei ihrer frisch gebackenen Brote. Mittagessen gab es dann in einem Trucker-stop: definitiv ohne andere Touristen, leckerer Fisch, aber doch etwas zweifelhafte hygienische Verhältnisse.

Nach ca. 10 Stunden kamen wir mit durchgerüttelten Knochen in Bukhara ab. Außer dem Abendessen (das wieder hervorragend war) war aber nicht mehr viel drin. Eine Änderung war aber heute ersichtlich: wir haben – wie gewünscht – kleinere Portionen zu Essen bekommen, dafür haben wir erheblich mehr Alkohol getrunken. Sehr gute Entwicklung.

Lehmziegel auf Lehmziegel

Heute wird ein eher kurzer Eintrag, da ich nicht so richtig weiß was ich schreiben soll. Nicht weil so wenig passiert ist, sondern so viel.

Wir sind nach Xiva geflogen und sind geplättet von diesem Weltkulturerbe. Es ist wie ein wahrgewordenes Märchen aus 1001 Nacht. Der Altstadtkern ist komplett erhalten bzw. in den Originalzustand restauriert. Eine Sehenswürdigkeit jagt die andere, so weit das Auge reicht Gebäude aus Lehmziegel verziert mit blauen Kacheln.

Einziger Wermutstropfen ist das Wetter: 4 – 12 Grad Celsius bei komplett bedecktem Himmel. Schade, die Bilder wären bei Sonnenschein und blauem Himmel sicherlich schöner geworden.

Ein paar Highlights:

  • Wir besichtigten einen ehemaligen Harem, wunderschön verziert mit vielen Zimmerchen. In dem Harem trafen wir einen usbekische Frauenreisegruppe, die sogleich mit unserer Truppe das Flirten und tanzen begann.
  • Bei dem Besuch von vier Teppichknüpferinnen bei der Arbeit gab unser Guide zu in eine der Damen verliebt war. Aber als sie bereit war zu heiraten, hatten die Eltern unseres Guides ihn bereits zwangsverheiratet und als er sich zwei Jahre später hat scheiden lassen war sie verheiratet. Hat wohl nicht sollen sein.
  • In einem Kaffee bekamen die Besitzer mit, dass Burkhard ziemlich fror und keine Jacke dabei hatte. Also liehen sie ihm eine Jacke, die er den ganzen Tag behalten durfte.
  • Selbst in den heiligen Städten ist man tolerant und zuvorkommend und freut sich daran, dass wir uns dafür interessieren was den Usbeken wichtig ist. So z. B. besichtigten wir das sensationell verzierte Grab eines Heiligen und die Gläubigen machten uns gerne Platz, ließen sich aber auch nicht von uns von ihrem Tun abhalten.
  • Das Essen ist übrigens bisher immer sehr gut gewesen: einfach, nicht unbedingt kalorienarm, aber immer sehr lecker. Abends gab es eine lokale Spezialität: Grüßend Nudeln mit Kürbisgemüse (Grün würden die Nudeln durch Dill im Teig. Und als Medizin gibt es zum Schluss immer Wodka.

OK, jetzt verstehe ich was hier unter Gastfreundschaft verstanden wird

Ich muss erst einmal die ganzen Eindrücke von heute in meinem Kopf sortieren. Unsere Reisegruppe ist klein und 2 der insgesamt 6 Reisenden kenne ich ja schon, womit wir schon einmal die Hälfte der Gruppe stellen. Dies ermöglicht uns eine deutlich individuellere und spontaner Vorgehensweise als bei anderen Gruppenreisen.

Wir starteten unseren Tag in Taschkent langsam mit einem Besuch eines Kunstmuseum, einem Museum mit alten Schriften und einer Moschee in welcher gerade das Freitagsgebet begann. Alles war malerisch und könnte direkt einem Märchen aus 1001 Nacht entsprungen sein. Auf dem Platz vor der Moschee spielten Kinder und ließen bei strahlend blauem Himmel Drachen steigen. Bisher ist jeder Usbeke, den wir treffen, unglaublich freundlich, möchte wissen wo wir herkommen und lässt sich lachend gerne fotografieren.

Diese Freundlichkeit gipfelte dann am Vormittag in den bisherigen Urlaubshöhepunkt. Wir liefenvon der Moschee zu Fuß durch eine Wohnsiedlung, um zum Basar zu gelangen. Bei einem Privathaushalte Stand das Tor ein Spalt weit offen und man könnte einen Blick auf einen schönen Innenhof erhaschen. Auf die Frage hin, ob wir in den Hof rein fotografieren dürften, meinte unser Guidelines nur: warum nicht. Er klopfte an der Tür, fragte ob wir reinkommen dürfen und schwups würden wir von der ganzen Familie willkommen geheißen. Von der Großmutter bis zum Enkelkinder stellten sich alle vor und freuten sich riesig. Und schwups saßen wir in deren Wohnzimmer und bekamen Tee, frisch gebackenes Brot und vieles mehr auf einen reichlich gedeckten Tisch angeboten. Und wenn wir nicht nach der Tasse Tee aufgestanden wären, hätte uns die Großmutter Mittagessen gekocht. Unglaublich. Wenn bei mir plötzlich 6 Usbeken vor der Tür ständen, würde ich denen vermutlich kein Mittagessen kochen.

Der Basar war übrigens auch der Wahnsinn. Hier gab es alles an Lebensmitteln, Haushaltsutensilien, Kleidung, Musik-CDs usw. in einem wilden Gewusel aus festen Ständen und Menschen, die einfach am Wegesrand Zeug aus Tüten oder Körben verkauften. Mittag gab es mitten im Basar in einer Platz mit Garküchen wo wir uns durch das Angebot probierten. Von Schachlick über Schafsfett bis zu Nudeln mit Pferdefleisch. Landestypischer geht nicht.

Hallo Usbekistan

Hallo Usbekistan! Bislang habe ich nur den Flughafen von Tashkent und das Hotel gesehen, bin aber froh, dass die Anreise einigermaßen problemlos abgelaufen ist. Um 4:30 Aufstehen und dann in den vollkommen überfüllten ICE. Der ist natürlich verspätet und nur mit der Hälfte der Wagons unterwegs. Leicht genervt stelle ich fest, dass es durchaus zeitaufwändig ist vom Flughafen Fernbahnhof zum Terminal 2 zu kommen. Nach einer Sicherheitskontrolle aus der Hölle war nur noch Zeit eine Flasche Rum zu kaufen. Nur zum Desinfizieren natürlich.

Schlechter getroffen hatte es meine Mitreisenden Burkhard und Margarine, denn ihr Flieger aus Berlin hatte aufgrund von Eis und Schnee Verspätung. Während die beiden quer durch den Flughafen rannten, bequatscht ich die Leute der Airline am Gate. Als die beiden endlich eintrafen (Nach der Security aus der Hölle) hieß es dann, sie wären 2 Minuten zu spät, das Gate sei geschlossen. Dank rekordverdächtiger Überredungskünste schafften es dann doch noch alle in den Flieger.

Fast zumindest. Denn die Koffer der beiden blieben in Frankfurt. Und leider fliegt die Linie die Strecke nur 1-2 mal die Woche. Tja, schaun wir mal.

Neue Wohnung, neues Glück

Endlich bin ich in meine Wohnung in Nürnberg eingezogen.

Eingezogen ja, aber Wohnen würde ich das nicht nennen. So langsam nervt das Leben im Provisorium. Naja, es gibt aber immer wieder Grund zur Freude. Wenn man den ersten Karton komplett ausgepackt hat, wenn man zum ersten mal auf das neue Klo geht…

Es sind halt die kleinen Dinge im Leben, die man schätzen muss.

Wieder in Malaysia

Endlich hat der Urlaub begonnen, auch wenn sich die letzten Tage davor wie Gummi gezogen haben. Und jetzt genieße ich die ersten Tage in Malaysia und lasse es hier ruhig angehen. Genau was der Arzt verordnet hat. 🙂

Nur die Hinreise hatte noch ein Abenteuer bereit. Der Flug ab Nürnberg war für den Abend angesetzt, also ging ich Mittags noch gemütlich durch die Wohnung, warf noch eins zwei Sachen in den Koffer und ging nochmal unter die Dusche, um für den Flug frisch zu sein. Als ich aus dem Bas kam, sah ich, dass ich eine SMS bekommen hatte. Der Inhalt ging ungefähr so: „Ihr Flug wurde annulliert. Wir wünschen noch einen guten Tag.“ Ein Anruf beim Service-Center der Lufthansa bestätigt das. Das einzige was man mir anbieten konnte war statt dem Nürnberg-Frankfurt-Flug einen Nürnberg-München-Frankfurt-Flug. Totaler Blödsinn, aber wenigsten käme ich damit sicher an mein Urlaubsziel. Das einzige Problem war, dass ich für diese Verbindung in einer guten halben Stunde am Flughafen sein musste.

Total abgehetzt und verschwitzt kam ich am noch rechtzeitig am Flughafen an. (Warum hatte ich eigentlich geduscht?) Ab dann ging zum Glück alles glatt. Lufthansa konnte das Gepäck sogar bis zum Ziel durchchecken, obwohl der letzte Hoppser mit Malaysia Airlines ging. Als Resultat hatte ich 5 Flugabschnitte, die gar nicht mehr auf einen Gepäcktag gedruckt werden konnten. Seit 30 Jahren arbeite sie hier, aber das habe sie auch noch nicht gesehen: Der Drucker spuckte zwei Gepäcktags aus, die parallel am Koffer befestigt werden mussten. Man lernt eben nicht aus.

Update: Und hier der Grund für den annullierten Flug: http://www.focus.de/regional/nuernberg/polizeipraesidium-mittelfranken-notlandung-am-nuernberger-flughafen-endete-glimpflich_id_7474753.html

Neue Homepage online

Endlich habe ich es geschafft meine neue Homepage (bzw. „Personal Page“ wie man es jetzt nennt) online zu stellen. Der Auftritt ist jetzt deutlich aufgeräumter, Inhalte, die ich auch zeitlichen Gründen nicht weiter pflegen kann, sind rausgeflogen und werden erst wieder aufgenommen, wenn ich sie überarbeitet habe.

Hoch hinaus

Aus dem Urlaub gut zurück gekommen, die Feiertage gut überstanden und gut ins neue Jahr gekommen. Dachte ich zumindest. Irgendwie habe ich mich in den letzten Wochen unwohl gefühlt, ohne den Grund wirklich lokalisieren zu können. Kopfschmerzen, hoher Puls und ein leicht beklemmendes Gefühl in der Brust waren ständige Begleiter. Irgendwann habe ich mir gedacht: „Jörg, miss doch mal deinen Blutdruck.“ Das Ergebnis war beeindruckend.

Am nächsten Tag hat mir der Hausarzt Betablocker verschrieben. Ich hoffe, dass der Zustand nur temporär ist und ich das durch Gewichtsabnahme, Sport etc. wieder in den Griff bekomme. Ansonsten darf ich die Pillen gegen Bluthochdruck bis ans Ende meiner Tage nehmen.

Höhenkoller

Wir haben heute unsere maximale Höhe von knapp 4400 m über NN erreicht und ich muss sagen, dass ich das nur so mittelgut vertrage. Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit und Müdigkeit sind unsere ständigen Begleiter.

Heute abend haben wir unsere letzte Etappe erreicht: der Titicacasee. Aufgrund des Streiks ist unser Programm noch unklar. Aber ehrlich gesagt, wäre eine etwas ruhigere Phase nicht schlecht.

Machu Picchu streikt

Machu Picchu (c) by Joerg Neidig. All rights reserved

Es gab hier schon länger keinen Eintrag mehr, aber zum Highlight diese Reise wollte ich dann dich auf jeden Fall etwas schreiben. Die Reise ist anstrengender als ich gedacht habe. Wir stehen jeden Morgen super früh auf. Gestern zum Beispiel bereits um 04:30 Uhr früh. Die Belastung durch die Höhenmeter (aktuell ca. 3800m) kommt noch dazu. Daher falle ich aktuell jeden Abend vollkommen platt ins Bett.

Das absolute Highlight diese Reise sollte der Besuch des Weltkulturerbes machu picchu werden. Als unsere Reiseleiterin vor 2 Tagen angekündigte, dass ein Generalstreik dies eventuell verhindern könnte, trat in unserer Reisegruppe leichte Panik ein. Zum Glück handelt in die Streik-Parteien eine 10-tägige Stillhaltefrist aus, die genau zu unserem Reiseplan passte. Eintrittskarten für Machu Picchu müssen nämlich lang im Voraus gekauft werden, sind an einen festen Tag gebunden und nicht umtauschbar. Was mit dem restlichen Reiseprogramm passiert, werden wir in den nächsten Tagen noch rausfinden.

Machu Picchu selbst ist so großartig wie alle sagen. Die Inkastätte ist zu 70% erhalten und in einer Landschaft gelegen, die spektakulärer kaum sein könnte. Natürlich ist die Stätte vollkommen überlaufen und geprägt von langen Menschenschlangen. Am Ende hat dies aber weniger gestört als ursprünglich befürchtet. Ab der ersten Minute ziehen einen die Ruinen in den Bann und man muss sich immer wieder vor Augen halten wie hier gelebt, gearbeitet und gefeiert wurde.

Man kann sich hier bestimmt ewig aufhalten und immer wieder etwas Neues entdecken, nach gut 4 Stunden hatte ich dann aber doch genug gesehen. Zum einen weil es unsagbar heiß und schwül war und zum anderen weil ich pinkeln musste und es innerhalb von Machu Picchu keine Toiletten gibt.

Landebahnen für Außerirdische

Die letzten Tage waren ziemlich angefüllt von reiner Reisetätigkeit, um weiter in den Süden zu kommen und langsam an Höhenmetern zu gewinnen. Heute besuchen wir die wohl schönste Stadt Perus Arequipa, gelegen auf ca. 2800m 2400m.

Unterwegs konnten wir noch einen Blick auf die legendären Nazca-Linien werfen. Es werden zwar spezielle Rundflüge dafür angeboten, aber bereits von den dort aufgestellten Aussichtstürmen kann man due Figuren gut erkennen. Interessanterweise sind die Linien hauptsächlich im deutschsprachigen Raum bekannt, den italienischen, englischen, spanischen Touristen ist das in der Regel ganz neu. Wenn man die Linien so sieht, kann man durchaus nachvollziehen, dass immer wieder Außerirdische ins Spiel gebracht werden.

Das El Dorado für Archäologieinteressierte

War der Besuch des peruanischen Nordens also die Zeit wert? Immerhin haben wir dort 4 Tage verbracht, was kaum eine andere Tour macht. Die kurze Antwort ist ja und nein, die Wahrheit ist komplizierter. Nicht jedes Museum und jede Grabstädte ist sehenswert, aber alleine schon für den Besuch des Museums zum Herrn von Sipan hat sich die Reise gelohnt.
Hier hat sich uns eine eindrucksvolle Kultur dargestellt, deren Kunstfertigkeit und Umfang uns alle unvorbereitet getroffen hat. Hier sind in den letzten Jahren Schätze und Erkenntnisse aufgedeckt worden, welche sich nicht hinter den altägyptischen verstecken müssen. Und dabei haben die hier gerade erst angefangen richtig zu graben. Da wartet also noch so einiges unter dem Sand. Auch inmitten der Lehmziegelstadt Chan Chan oder dem Mondpalast zu stehen war sehr beeindruckend. Die restlichen Museen und Ausgrabungsorte haben uns dann nicht mehr vom Hocker gehauen. Es wiederholt sich dann doch alles und irgendwann will man wirklich keine Tongefäße oder sonstige Grabbeilagen mehr sehen. Der Besuch des Nordens hat sich als Museumsmarathon entpuppt. Weniger wäre hier vielleicht mehr gewesen.

Vielleicht haben wir aber gerade durch die ständige Wiederholung ein besseres Verständnis dieser Kulturen erworben. Mein Eindruck ist allerdings nicht so positiv. Aus heutigem Verständnis betrachtet, bestanden die hiesigen alten Kulturen aus blutrünstigen, machtbesessenen Schweinen. Hier wurden Massen an Menschen hingerichtet und geopfert. Männer, Frauen, Kinder, Feinde oder regierende Oberschicht, keiner war sicher. Wer wichtig war, hatte sowieso mehrere geopferte Personen im Grab mitliegen, 1-2 Kinder waren selbstverständlich. Je gutaussehender und kräftiger die Menschen waren, desto würdigere Opfer haben sie abgegeben. Es wurden sogar Bauten gefunden bei denen an jedem Stützpfeiler ein Mensch lebendig begraben wurde, vermutlich um die Langlebigkeit des Gebäudes zu garantieren. Vor lauter Hinrichten haben sie dann vergessen, essentielle Dinge wie Schrift oder das Rad zu entdecken. Und wer denkt, dass dies alles nur Auswüchse eines perversen Patriachats seien, dem sei gesagt, dass die Funde beweisen, dass auch Frauen als Priesterinnen eine zentrale Rolle beim Morden und Opfern eingenommen haben.

Südwärts

Heute stand noch der angebliche archäologischer Geheimtipp der Tempelstadt mit 26 Pyramiden in Tucumé an sowie der Herr von Sican und ein Marktspaziergang. Damit ist unser Schlenker in den Norden Perus abgeschlossen, denn ab jetzt geht es in die südlicher gelegenen Berge.

Waren die Programmpunkte den Preis und die Zeit wert? Immerhin haben wir dort 4 Tage verbracht und die wenigsten Touren durch Peru besuchen die Orte im Norden. Die kurze Antwort ist ja und nein, die ausführliche Antwort gibt’s morgen.

Hochkulturen satt

Das Programm ist weiterhin gut gefüllt, Langeweile kommt nicht auf. Ganz im Gegenteil: Abends fallen wir spätestens um 10 Uhr völlig platt ins Bett, während die neuen Eindrücke einem noch im Kopf herumschwirren. Die wichtigsten Punkte der letzten beiden Tage: Am Freitag Stadtmuseum von Trujillo, Mondpyramide, die Sandstadt Chan Chan, ein Sozialprojekt „Musikschule“, am Samstag Dame von Cao und Herr von Sipan.

Unser lokaler Guide ist ein lustiger Kerl mit umfangreichen Wissen, der so manches Mal unsere Vorstellungen auf den Kopf stellt, z.B. „Die Inkas waren nicht so nett wie viele glauben und die Spanier waren nicht so böse wie viele glauben. Wie konnten 150 Spanier ein ganzes Land einnehmen? Weil die Bevölkerung so sauer auf die Inkas waren, dass sie die neuen Eroberer unterstützt haben.“

Das Essen in Peru ist wirklich fantastisch. Peru gilt als die Königin der südamerikanischen Küche, was bisher auch zu stimmen scheint. Wir sind dabei nicht in irgendwelchen Sternerestaurants unterwegs, sondern häufig in eher urigen, abgelegenen und einfachen Einrichtungen. Gerade der frische Fisch und die Meeresfrüchte haben es mir angetan. Das Nationalgetränk Pisco sour fließt auch in rauen Mengen.

Ton, Steine, Scherben

Am 10.11. ging es weiterhin um Kultur und Geschichte von Lima und Peru im Allgemeinen. Früh morgens quälten wir uns im Schneckentempo durch den höllischen Verkehr zur Plaza de Armas in der Altstadt von Lima. Die Besichtigung des Platzes und der dortigen Kathedrale war sehr beeindruckend und hat das gespaltene Verhältnis der Peruaner zu den spanischen Eroberern gut vermittelt. Vor wenigen Jahren erst wurde bei Grabungen der Kopf Francisco Pizarros in einer schwarzen Kiste gefunden. Die Kiste war ausgestellt, der Kopf nicht.

Es ist deutlich erkennbar, dass die Inkas das iPad erfunden haben.
Es ist deutlich erkennbar, dass die Inkas das iPad erfunden haben.

Nach Programm ging es danach zum National-museum, um uns in die Geheimnisse der peruanischen Hochkulturen einzuweihen. Leider besteht die Hochkultur fast ausschließlich aus Tongefäßen und Grabbeilagen, was ich eher so mittelinteressant finde. Das Museum hat den Stoff gut aufbereitet, dennoch treten erste Sättigungserscheinungen bezüglich Tongefäßen auf. Ich gehe aber davon aus, dass auf der Reise noch der ein oder andere Topf zu sehen sein wird.
Abends flogen wir dann von Lima nach Trujillo wo die erste archäologische Stätte auf uns wartet. Ich bin gespannt.