Die letzten Tage ging es intensiv um das, was man in Tokyo besonders gut machen kann: Einkaufen und Essen. Gekauft habe ich selber nicht viel, aber ich habe mich von dem Trubel mitreissen lassen. Der Hoehepunkt ist dann gestern Abend der Abstecher in den Stadtteil Shibuja gewesen. Als in Japan muss die Wirtschaft so funktionieren. Die Eltern verdienen das Geld, geben es dann den Kindern und die geben es aus. Mit vollen Haenden. Irgendwie waren naemlich nur Jugendliche unterwegs.
In Shibuja gibt es auch die wohl beruehmteste Kreuzung der Welt. Alle drei Minuten schalten alle Ampeln fuer Autos auf rot und fuer Fussgaenger auf gruen. Und dann marschieren hunderte von Menschen kreuz und quer ueber die Kreuzung. Man muss es gesehen haben, sonst glaubt man es nicht. Tokyo hat 34 Millionen Einwohner und die waren gestern Abend wahrscheinlich alle an dieser Kreuzung.
Im letzten Eintrag habe ich gesagt, dass ich einen Informations-Overflow hatte. Da dran habe ich mich schon etwas gewoehnt, aber gestern war dann wirklich zuviel. Zusaetzlich zu den Leuchtanzeigen gibt es an dem Platz mehrere ueberdimensionale Videowaende. Und alle natuerlich mit lautem Ton, dazu beschallen die Geschaefte ueber grosse Aussenlautsprecher die vorbeiziehende Jugend mit Kaufangeboten und -weil das noch nicht genug ist – fahren Autos und LKWs im Kreis herum, deren Seiten mit Videowaenden versehen wurden und verbreiten ebenfalls ueber Lautsprecher ihre Werbebotschaft. Alle paar Meter wird man von Tuerstehern angefasst und angequatscht. Und ohne Erbarmen schiebt sich die Menschenmenge weiter und weiter. Irgendwann musste ich dann fliehen. So doof sich das auch anhoert, aber ich war an dem Abend mit den Nerven echt am Ende.