7.1.20 Murchison Falls Nationalpark
Abfahrt war heute bereits um 6 Uhr früh. Also Frühstück um 5:30 und aufstehen um 5:00 Uhr. Buper.
Wir fuhren durch den stockdunkel Nationalpark und erst kurz vor der Bootsanlegestelle fing es an zu dämmern. Genau an der Stelle an welcher wir gestern Richtung Wasserfall gefahren waren ging es nun mit der kleinen Barkasse auf dem Nil in die entgegengesetzte Richtung, d.h. zum Albert-See. Zuerst mussten wir noch die Großbaustelle für die Nilbrücke passieren. Danach wurde es aber besser. Vorbei an von Schilf und Papyrus gesäumten Ufern machte die Fahrt bei strahlend blauem Himmel richtig Laune. Von der Tierwelt war hier auch die gefiederten Freunde beherrschend nur unterbrochen von dem ein oder anderen Flusspferd oder Krokodil.
Ich weiß allerdings nicht so recht, ob ich die Fahrt wirklich gebraucht hätte. Zugegeben, es gab schon eine Menge Vogelarten zu bestaunen. Und das Nildelta zu sehen war auch ziemlich cool. Und dass wir noch Fischer getroffen haben, die uns stolz ihren Fang präsentierten war auch ziemlich nett. OK, ok, die Bootsfahrt war schon ganz gut. Aus meiner Sicht viel beeindruckender war aber die anschließende Tour zu den Wasserfällen.
Gestern hatten wir die Murchison Falls ja bereits aus sicherer Entfernung von unten aus dem Boot betrachtet. Heute hatten wir Gelegenheit die Wasserfälle aus der Nähe sehen. Es ist unglaublich welche Wassermassen hier mit Getöse durchfließen. Es gibt höhere und breitere Fälle auf der Welt, aber dieser ist schon sehr spektakulär, weil der gesamte Nil mit einer immensen Kraft durch einen engen Felsspalt brodelt. Aber mal sehen wie lange noch. Unser Guide erzählte nämlich, dass die Regierung anstrebt die Wasserfälle durch einen Staudamm zur Stromerzeugung zu ersetzen. Bevölkerungsproteste haben dies bislang verhindert, aber die Regierung hat das Vorhaben noch nicht aufgegeben. Wenn das passieren sollte ist meines Erachtens der Nationalpark tot.
Auf der Rückfahrt nutzen wir eine recht abenteuerliche Fähre. Zum Be- bzw. Abfahren brauchte man auf jeden Fall einen 4-Rad-Antrieb und viel Bodenfreiheit. Wir setzten damit problemlos über den Nil, aber im Prinzip war das genau so eine der unsicheren Konstruktionen vor denen man immer gewarnt wird. Die anschließende Fahrt durch den Nationalpark nutzen wir nochmal für eine Fotoexkursion. Die letzte Suche nach Großwild blieb aber erfolglos, dafür gab es noch mehr Giraffen und Vögel. Die Sonne gab ein schönes Licht, so dass tatsächlich noch ein paar richtig gute Bilder bei rausbekommen sind.
Beeindruckend war die Tierwelt aber nicht. Vielleicht bin ich durch den vorherigen Safari-Urlaub versaut, aber ich habe das halt alles schon viel besser gesehen: Schönere Tiere, in größerer Zahl, näher am Wagen, eine größere Artenvielheit und ein viel stärkeres Gefühl mittendrin zu sein als nur auf der Durchfahrt.