Apropos Servicewueste

Ein kleiner Beitrag fuer diejenigen, die haeufiger den schlechten Service in Deutschland beklagen. Wie die Deutschen ja allgemein dazu neigen, gerne mal zu mosern und allgemein schnell unzufrieden sind, ist es meiner Meinung nach auch beim Thema Service. Da wird sich schnell mal ueber unfreundliche Bedienung/Verkaeufer oder die Ladenoeffnungszeiten beschwert.

Aber fahrt mal nach Australien. Hier sind die Leute vielleicht einen Tick freundlicher aber um 17:30 werden die Buergersteige in der Innenstadt hochgeklappt. Ich rede hier nicht von einer Kleinstadt sondern von der 1,5 Millionen Einwohner Metropole Brisbane (in Adelaide, Melbourne und Sydney ist es bis auf wenige Ausnahmen genauso). Ok, Freitags kann man dann doch bis 20 oder gar 21 Uhr einkaufen aber in der Woche wird es echt knapp wenn man vorher arbeiten muss. Lebensmittel gibt es allerdings fast rund um die Uhr. In Bezug auf Ess- und Kaffeekultur besteht hier auch noch ein gewisser Nachholbedarf. Nummern auf den Tischen (damit sich die Kellener nicht so viele komplizierte Dinge merken muessen) und bestellen und bezahlen an der Theke ist usus. Damit man eine Karte bekommt, muss man schon mal 15 Minuten warten. Zudem schliessen die meisten Cafes zusammen mit den anderen Geschaeften und die Kneipen zumeist um 23 Uhr.

Ich will hier nicht Australien schlecht machen. Der Urlaub ist wirklich fantastisch. Ich wollte nur mal darstellen, dass es vielleicht doch nicht so wuest um den Service in Deutschland bestellt ist.

Kangaroo Island

Die Tour nach Kangaroo Island war ganz anders als die Tour durchs Outback. Anstatt einer annaehernd ununterbrochenen Party ging es diesmal mehr um die Natur und Kultur der Insel. Unser Tourguide Anthony war ein eher zurueckhaltender Mensch der mit seinem unglaublichen Wissen ueber die verschiedenen Tiere und Pflanzen sowie die Besiedlung der Insel ueberraschte. Der erste Tag war eher unspektakulaer, da uns nicht klar war, dass wir in den Adelaid Hills unterwegs sein wuerden und Hahndorf besuchen wuerden. Zunaechst waren wir darueber etwas enttaeuscht aber jetzt denke ich, es war ein einfacher Weg diese angeblich deutsche Siedlung kennenzulernen. Anthony meinte die Deutschen waeren so stolz auf ihr Brot und dass es eine deutsche Baeckerei in dem Dorf gaebe. Leider haben wir dort kein Brot sondern nur Toast gefunden. Insegesamt wirkte das Dorf weitaus weniger deutsch als wir es uns vorgestellt hatten aber wir waren auch nur auf der Hauptstrasse unterwegs, die doch sehr touristisch gepraegt ist.

Dannach ging es mit der Faehre auf die Insel. Dort verbrachten wir die erste Nacht in einer Oekounterkunft (nur abends duschen, da das Wasser durch die Sonne erhitzt wird und morgens sehr kalt ist). Der Abend war sehr nett und wir lernten unsere Mitreisenden kennen. Darunter war ein englisches Rentnerehepaar die ausschliesslich mit Handgepaeck eine Art Weltreise machten. Nachdem sie in Rente gegangen waren, hatten sie eine Geschaeft gekauft und allmaehlich durch Zukauf verschiedener Gebaeude zu enem Betrieb mit 50 Mitarbeitern ausgebaut. Aeusserst beeindruckend. Anthony bereitete ein sehr leckeres Abendessen aus Kaenguru, geschmorten Gemuese und Reis.

Am naechsten Tag haben ging es dann zunaechst zu einer Eukalyptusplantage wo wir allerlei Oele und sonstiges Zeug haetten kaufen koennen (recht sinnlos meiner Meinung nach). Dann ging es endlich in die Natur wo wir Seeloewen (stark vom Aussterben bedroht), Kaengurus (Wallabys), Koalas und Pinguine sehen konnten. Bei den Pinguinen wurde noch mal deutlich, dass Anthony ein Naturmensch ist. Fuer ihn war es total ok, bei vollkommender Dunkelheit mit einer Rotlichtlampe bewaffnet auf die Pirsch zu gehen und zufrieden zu sein, wenn man 4-5 Pinguine aus der Ferne gesehen hat. Am Abend hat Joerg heroisch seine Hose geopfert indem er ca 7 Kilo Fleisch und Veggipatties gegrillt hat. Die unterkunft war eher unkompfortabel aber wird sind mittlerweile einiges gewoehnt.

Am dritten Tag haben wir hauptsaechlich die Natur bewundert und einen langen Spaziergang zu einem extrem entlegenden Strand (umgeben von Felsen) der an den Film „Gefaehrliche Brandung“ erinnerte. Nach einem lecheren Imbiss (Fish and Chips) der besonders bei unseren englichen Mitreisenden Begeisterung ausloeste kehreten wir aufs Festland zurueck.

Aufbruch nach Kangaroo Island

Die Weinprobe war ganz nett allerdings war wenig vom eigentlichen Barossa Valley zu sehen. Wir haben aber zwei Weinflaschen gekauft, von der eine fuer einen gemuetlichen Abend auf Kangaroo Island vorgesehen ist. Auf der Tour war Uwe unser Fuehrer, der wie sein Name vermuten laesst Deutscher war und 1964 ausgewandert ist.

Heute morgen haben wir noch die naechsen Schritte unserer Reise organisiert (Fluege nach Melbourne und Sydney). Nach dem Kauf zweier Memorykarten sind unsere Kamaras wieder bereit, die vielen neuen Eindruecke festzuhalten. Jetzt warten wir auf den Bus, der uns nach Kangaroo Island bringen soll, wo wir hoffentlich die ersten freilebenden Kangurus sehen werden.

Groesse von Flugzeugen

Wie erwartet war das Flugzeug, welches uns zur „Lady Elliot Island“ gebracht hat kleiner als die vorherigen. Auf der Strecke von Frankfurt nach Sydney war es eine 747, nach Brisbane eine 767 und nach Bundaberg eine recht grosse zweimotorige Propellermaschine (mit Bordservice und so). Nachdem wir eine Nacht in Bundaberg (dessen Flughafen recht tropisch anmutet, mit vielen Palmen und bluehenden Blumen) verbracht haben sind wir am naechsten Tag zur Insel geflogen. Als wir ueber das Rollfeld auf die kleine zweimotorige Maschine zugingen, war klar, dass darin nicht allzuviel Platz ist. Die Sicherheitsunterweisung fand dann auch draussen statt und auf Bordservice wurde verzichtet. Endlich wurden wir auch aufgeklaert, wofuer die Pfeife an den Rttungswesten ist: „To attrackt the sharks“. Frohen Mutes vertrauten wir uns dieser Flugmaschine an, die aufgrund der Groesse ein viel besseres Flugerlebnis vermittelt, da man Turbulenzen viel intensiver erlebt. Auch die Landung auf dem aus festgetretenen toten Korallen bestehenden Flugfeld war sehr interesant. Trotzdem fuehlten wir uns in guten Haenden denn immerhin fliegen taeglich ca. zehn Maschinen die Insel an.

Zwischenstopp in Singapur

Wir sind nach 10 Stunden Flug in Singapur angekommen. Es ist ein echter Traum in einem riesigen Flugzeug (bis zum Bersten gefuellt) zu versuchen zu schlafen. Aber es ist ueberstanden und das Essen ist reichhaltig und brauchbar. In Singapur regenet es.